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Die Reihenfolge der Nahrungsaufnahme spielt im Ayurveda eine große Rolle. Essen wir als ersten Gang etwas Süßes, untersützen wir damit unsere Gesundheit. Ein Dessert als Vorspeise ist also eine ziemlich gute Idee. „Warum denn das? ” wirst du dich jetzt vielleicht fragen. Doch wie immer im Ayurveda hat alles einen tieferen Sinn. Diesen möchte ich dir nachfolgend aufzeigen.

Bei Hunger greifen wir intuitiv zu Süß

In meinen ayurvedischen Koch-Workshops essen wir gerne das Dessert zu Beginn des Menüs, weil dies unsere Verdauung unterstützt. Diese unkonventionelle Reihenfolge sorgt regelmäßig für Gesprächsstoff, weil sie für die meisten von uns ungewohnt ist. Allerdings bekommt der Ablauf jeder und jedem sehr gut. In der Abschlussrunde äussern sich regelmäßig alle positiv zu diesem süßen Auftakt. Insgeheim, so denke ich, würden viele impulsiv zu Süßen greifen, wenn sie hungrig an den Tisch kommen. Kinder tun dies im Übrigen auch gerne, wenn sie von Draußen rein kommen und lieber zu Keksen und süßen Früchten greifen, bevor es mit der ersten Mahlzeit los geht. Also intuitiv würden wir alles richtig machen.

Zuerst süß, dann sauer und salzig

Im Ayurveda kommt es nicht nur darauf an, was wir essen, sondern auch wie und in welcher Reihenfolge wir etwas essen. In den Klassikern findet man zur Essensreihenfolge folgende Empfehlung: „Am Anfang sollt man süß , in der Mitte sauer und salzig und danach die übrigen Geschmacksrichtungen zu sich nehmen.”
Warum diese Reihenfolge? Nun, vor einer Mahlzeit sind wir in der Regel hungrig. Im Hunger ist Vata hoch. Dieses kann durch den süßen Geschmack am effektivsten besänftigt werden. Wir fühlen uns unmittelbar wohl, es geht uns besser. Nur eine winzig kleine Menge an Süßem reicht dafür aus. Das könnte ein kleiner Keks sein oder wie beim Italiener ein Stück Brot.

Gleich danach startet die Verdauung und Pitta wird aktiv. Die Pitta-Leistung unterstützen wir mit Saurem. Pitta darf jetzt hoch sein: Wir verdauen so besser. In Frankreicht reicht man als zweite Vorspeise gerne kleine Gürkchen, die süß-sauer eingelegt sind. Diese intensivieren die Verdauungssäfte, sie schubsen quasi die Verdauung an.

Nicht nur deine Doshas werden durch diese Reihenfolge optimal unterstützt. Auch die Verdauung läuft in dieser Reihenfolge ab. Wir verdauen süße Kohlenhydrate bereits im Mund durch die Amylasen. Dies merkst du zum Beispiel daran, dass Brot im Mund plötzlich süß wird, weil die Stärke bereits dort zu Zucker abgebaut wird. Dann verdauen wir Saures und zum Schluss Bitteres und Scharfes.

Bitter verhindert das „Suppenkoma”

Am Ende einer Mahlzeit ist Kapha erhöht. Je nach Mahlzeit kann dies dazu führen, dass wir uns schwer und träge fühlen. Ist dein Kapha von Natur aus erhöht, hast du dieses Gefühl vielleicht häufiger. Kontraproduktiv wäre nun ein süßes Dessert am Ende deiner Mahlzeit, weil dieses Kapha noch mehr erhöht und die Trägheit vestärkt. Bitter dagegen macht dich leicht und sorgt für ein gutes Bauchgefühl nach dem Essen. Es schließt quasi den Magen: Du willst nicht mehr weiter essen. Und was noch besser ist: Du hast nach dem Essen auch keine Heißhunger-Attacken auf Süßes. Ein Espresso mit bitter-herber Note oder ein kleines Stück Bitter-Schokolade sind gute Ideen für einen Abschluss einer Mahlzeit.

Doch was ist nun ein guter süßer Auftakt für eine Mahlzeit? Auf meinem Blog findest du einige Rezept, die sich sehr gut dafür eignen:
Kokos-Kugeln
Gefüllte Datteln
Kürbis-Dessert

Ich wünsche dir gute Erfahrungen mit dem Dessert als Vorspeise.

Deine
Maria