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Wenn draußen das Thermometer über 27 Grad klettert, reagiert jeder von uns anders. Als Vata-Person blühst du jetzt auf und wirst aktiv. Pitta-Typen lechzen nach Eiswürfeln und Kapha-Typen verkriechen sich in den Schatten. Dafür gibt es gute Gründe.

Sommerzeit ist Pitta-Zeit

Ayurveda ist eine Naturmedizin. Und die Natur geht nach Rhythmen. Es gibt Tagesrhythmen und Jahresrhythmen. Diese werden im Ayurveda von den Bio-Energien, den Doshas, geprägt. In den Monaten Juni bis September herrscht das Pitta-Dosha vor; jetzt regiert das Element Feuer. Kein Wunder also, dass es heiß zu geht und manche ins Schwitzen kommen. Je mehr Pitta du in deiner Konstitution mitbringst, desto mehr leidest du an der Hitze. Reine Pitta-Personen erzählen mir oft schon im Mai in der Beratung: „Mir graut schon wieder vor der Hitze im Sommer.”


Pitta braucht Grünes

Gleiches zieht Gleiches an und verstärkt sich dadurch. So lautet das Resonanzprinzip im Ayurveda. Pitta wird in der Pitta-Zeit also verstärkt. Bist du ein Pitta-Typ? Dann ist es für dich im Sommer besonders wichtig das Zuviel an Pitta  mit einer Pitta-reduzierender Ernährung zu senken. Bitter, süß und herb sollte die Ernährung jetzt sein. Süße Lebensmittel isst du vielleicht schon genug. Aber wie steht es mit den herben und bitteren Geschmacksrichtungen? Den liefern dir vor allem frische Kräuter wie Salbei, Borretsch, Koriandergrün oder Petersilie oder Minze. Beim Gemüse sind es eher die grünen Sorten, die jetzt auf den Teller sollten: Gurken, Zucchini, grüne Bohnen, Chicoree, Spinat, Mangold, Fenchel, Staudensellerie, Blumenkohl und Brokkoli. Bitter senkt nicht nur dein Pitta, es wirkt wunderbar kühlend.

Vorsicht bei sauren und scharfen Lebensmitteln, Nüssen, Coffein und Alkohol. Diese erhöhen Pitta unnötig und machen dir das Leben an heißen Tagen noch schwerer. Sorge an heißen Tagen für einen kühlen Kopf, indem du Anstrengungen unter freiem Himmel meidest und deine Augen mit einer Sonnenbrille schützt. Der Grund: Augen und Kopf sind Pitta-Organe, welche besonders sensibel auf Hitze reagieren. Bei den Getränken solltest du eiskalte Flüssigkeiten meiden, um die Verdauung nicht zu überlasten. 
Je heißer und länger der Sommer, umso mehr profitierst du als Pitta-Typ von diesen Empfehlungen, auch wenn dies im Juli oder August noch nicht spürbar ist. Das Pitta häuft sich an und zeigt die Symptome oft erst im Herbst. In den letzten Jahren klagten viele meiner Pitta-Klienten bis in den Oktober oder November hinein über Entzündungen, Kopfschmerzen oder Hautreizungen.


Vata genießt die Natur

Als Vata-Mensch freust du dich bei 25 bis 30 Grad über die gleichbleibende Wärme und die Windstille. Jetzt bist du ein deinem Element! Genieße diese Zeit, verbringe sie so oft wie möglich in der Natur – vorzugsweise im Schatten. Sobald die Nächte kälter werden, greife zum Schal, um dich vor Zugluft zu schützen. Socken solltest du ebenfalls immer in der Tasche dabei haben. Je mehr du für Wärme und Regelmäßigkeit sorgst, desto besser fühlst du dich. Frische Kräuter und grünes Gemüse sind auch für dich jetzt gut. Iss möglichst warm, gedünstet ist besser als Rohkost. Ein süßer warmer Chai am Nachmittag belebt sanft und vermeidet die immer wieder kehrende Suche nach Süßem um 15 Uhr.


Kapha braucht Gewürze

Wenn Kapha deinen Typ dominiert, liebst Du im Sommer Hängematte und Sofa. Vor allem bei schwüler Hitze fühlst du dich schnell schlapp und genießt ein langes Mittagsschläfchen. Kein Wunder: die Luftfeuchtigkeit verstärkt Kapha und macht dich schwer, weil Kapha zum Großteil aus Wasser besteht. Achte jetzt darauf, dich – trotz Hitze – regelmäßig zu bewegen. Keine großen Anstrengungen, kleine Spaziergänge im Schatten reichen, um den Stoffwechsel,  anzuregen. Der Mittagschlaf sollte möglichst ausfallen. 
Der Stoffwechsel bzw. das Verdauungsfeuer Agni arbeitet im Sommer ohnehin bei jedem auf Sparflamme. Den Kapha-Typen trifft es doppelt, da er in der Regel einem trägen Stoffwechsel hat. Da braucht es Unterstützung von außen. Neben der Bewegung helfen anfeuernde Gewürze, so genannte Deepana, welche die Verdauungsleistung steigern: Kurkuma, Zimt, Kreuzkümmel und Koriander. Diese bitte in kleinen, aber regelmäßigen Mengen, weil sie den Körper erhitzen. Gerne auch zu den oben genannten Gemüsesorten mit viel frischen Kräutern.


Sommerzeit = Lassizeit

Statt eisgekühlter Getränke empfiehlt der Ayurveda warme Getränke wie Tees und warmes Wasser. Joghurt-Getränke wirken anhaltend kühlend auf den Körper und trotzen der Sommerhitze. Auch hier gilt: Zimmertemperatur ist besser Kühlschranktemperatur.
Auf meinem Blog findest du ein Rezept für ein Kühlendes Kokos-Lassi

Komm gut durch den Sommer!

Liebe Grüße
Maria