Ingwerwasser, oder Ingwertee, wird im Ayurveda für vielerlei Zipperlein empfohlen. In der kalten Jahreszeit wärmt es dich herrlich von innen und beugt Erkältungskrankheiten vor. Kurmäßig getrunken unterstützt Ingwerwasser die Entschlackung des Körpers, weil es den Stoffwechsel anregt. Wie du Ingwerwasser richtig zubereitest, liest du hier.
Zubereitung
Die wichtigsten Zutaten für ein wirksames Ingwerwasser sind Wasser, Ingwer und Langsamkeit.
Zur Langsamkeit komme ich später. Zuerst zeige ich dir, wie du Ingwerwasser kochst: Auf einen Liter Wasser nimmst du ein Daumen-breites Stück Ingwerknolle. Den Ingwer ungeschält in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Nun sollte das Ingwerwasser 10-15 Minuten sanft vor sich hin köcheln.
Nach dem Kochen lasse ich die Flüssigkeit immer noch einige Minuten stehen, bis die Ingwerscheiben zu Boden gesunken sind. Dann fülle ich das fertige Ingwerwasser in eine Thermoskanne. Jetzt kommt der wichtige Punkt: Langsamkeit. Ingwerwasser sollte langsam in kleinen Schlucken getrunken werden. Also nicht einen großen Becher auf einmal leeren, sondern bewusst kleine Mengen davon trinken, damit sich seine Wirkung optimal entfalten kann. Eben wie Medizin.
Ingwer: kleine Rhizome sind aromatischer
Auch wenn wir überall von Ingwerknolle oder -wurzel lesen, die Ingwerknolle ist streng genommen keine Knolle oder Wurzel, sondern ein Rhizom. Achte beim Kauf auf gute Bio-Ware. Je kleiner die Knollen sind, umso intensiver ist der Geschmack. Große Bio-Knollen kommen oft aus China und haben weniger wertvolle Inhaltsstoffe. Wie bei vielen Obst- oder Gemüsesorten sitzen wichtige Inhaltsstoffe direkt unter der Schale, deshalb verwende ich den Ingwer für Ingwerwasser samt Schale.
Wann trinkt man Ingwerwasser? Am besten trinkst du Ingwerwasser am Vormittag. Abends könnte Ingwer zu sehr pushen und sich negativ auf das Einschlafen auswirken.
Im Ayurveda beschreibt man eine Wirkung des Ingwers als „teekshna”, was so viel bedeutet wie „durchdringend”. Ingwer dringt tief in das Gewebe ein und verhilft so zum reinigenden Effekt im Körper. Deshalb list du häufig über Ingwer in Zusammenhang mit Entschlackung und Entgiftung. Zudem regt Ingwer den Stoffwechsel und die Verdauung an. Im Ayurveda sagt man: Ingwerwasser unterstützt das Agni. Daher hilft Ingwer beim Abnehmen und bei einer trägen Verdauung. Auch bei Übelkeit leistet Ingwer gute Dienste. Hier einfach eine Scheibe Ingwer kauen – oder eben in kleinen Schlucken Ingwerwasser trinken.
Bei so viel Wirkung ist es kein Wunder, dass Ingwer zur Heilpflanze des Jahres 2018 gewählt worden ist.
Und hier noch die Tipps für die einzelnen Doshas im Ayurveda:
Personen mit Vata-Dominanz sollten Ingwerwasser in kleineren Mengen (max. einen halten Liter) trinken und evtl. mit weniger Ingwer zubereiten. Der Grund: Ingwer trocknet aus.
Bei Pitta-Dominanz: Ingwerwasser nicht zu heiß und evtl. weniger scharf trinken.
Bei Kapha-Dominanz: Ingwerwasser möglichst heiß und ausreichend scharf trinken.
Mach also dein Ingwerwasser so, dass es zu dir passt.
Noch mehr Tipps, wie du dein Immunsystem stärken kannst, erfährst du in meinem Beitrag „Gesund durch die Pandemie”.
Alles Gute wünscht dir
Maria
DAnke für die gute Erklärung und Anleitung. So kann jeder das Ingwerwasser leicht selbst zubereiten und weiß auch wofür es gut ist und wer wieviel davon trinken sollte.
Freundlichen Gruß
eine Ayurveda Kollegin
Vielen Dank und liebe Grüße zurück, liebe Kollegin!