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Jede oder jeder Dritte leidet heute an einer Schlafstörung. Aufgrund der Pandemie dürfte diese Zahl wahrscheinlich noch etwas höher liegen. Die Folgen sind beachtlich: Schlechter oder unzureichender Schlaf kann auf Dauer zu Übergewicht, Diabetes, Heißhunger und frühzeitiger Alterung führen. Und es gibt noch mehr Gründe, warum du alles dafür tun solltest, damit dein Schlaf möglichst tief und fest ist. Nachfolgend erfährst du meine fünf wichtigsten Ayurveda-Tipps, die dir zu einem guten Schlaf verhelfen.

Guter Schlaf steigert dein Wohlbefinden und ist ein wunderbares, kostengünstiges Verjüngungsmittel. Gut ausgeschlafen, bist du leistungsfähiger. Dein Immunsystem und deine Konzentration funktionieren besser. Im Ayurveda zählt Schlaf neben Ernährung und Bewegung zu den drei wichtigsten Säulen der Gesundheit. Alle drei Bereiche hängen unmittelbar zusammen. So können kleine Änderungen in der Ernährung sich positiv auf deinen Schlaf auswirken. Das ist auch der Grund warum ich in meinen Ernährungscoachings immer nach der Schlafqualtät frage. Oftmals bekomme ich darauf einen irritierten Blick und eine Gegenfrage: „Was hat denn die Ernährung mit dem Schlaf zu tun?” Sehr viel kann ich nur sagen. Und nicht selten erhalte ich nach einer Ernährungsumstellung von einer Klientin oder einem Klienten eine Rückmeldung mit derm Wortlaut. „Ach, übrigens, meine Schlaf ist jetzt besser geworden und ich fühle mich auch ausgeglichener.”

Wenn du deinen Schlaf verbessern möchtest, dann probiere doch meine Tipps einmal aus. Die meisten betreffen die Ernährung. Du wirst sehen: Schnell werden kleine Umstellungen zur Gewohnheit, wenn du sie regelmäßig machst. Dann geht alles wie von selbst. Du musst nicht mehr denken. Und gute Gewohnheiten tun gut.  So wie Goethe einmal sagte: „In der Gewohnheit ruht das Behagen des Menschen.”

Fünf wichtige Ayurveda-Tipps für einen gesunden Schlaf

  1. Essen nach dem Rhythmus der Natur

Guter Schlaf fängt nicht erst beim Zubettgehen an. Entscheidend ist, wie du den Tag verbringst und was du isst. Lebst und isst du nach dem Rhythmus der Natur? Oder isst du eher unregelmäßig und wenn sich gerade einmal fünf Minuten freie Zeit ergeben? Ayurveda ist eine Naturmedizin, die auf den natürlichen Rhythmen basiert. Am Morgen zwischen sechs und zehn Uhr ist dein Stoffwechsel noch träge. Hier solltest du ein leichtes Frühstück zu dir nehmen. Um die Mittagszeit kannst du effektiver verdauen. Deshalb darf um die Zeit deine Portion üppiger ausfallen. Eine Eiweißportion ist jetzt optimal, weil Eiweiß jetzt gut verdaut werden kann. Zum Abend hin sinkt die Verdauungsleistung wieder. Deshalb sollte dein Abendessen warm und leicht sein, am besten möglichst früh –  drei Stunden vor dem Zubettgehen. Insgesamt gilt: Je regelmäßiger und typgerechter dein Mahlzeitenrhythmus ist, desto besser wird dein Schlaf sein.

  1. Kohlenhydrate zum Abendessen

Käsebrote oder Wurstbrote sind keine guten Schlafförderer. Sie gelten im Ayurveda als schwerverdaulich und belasten deinen Stoffwechsel vor dem Schlafengehen. Besser sind da warme Speisen auf Kohlenhydrat-Basis. Ich empfehle Gemüsesuppen, Backofen-Gemüse oder leichte Pfannengerichte, eventuell mit Reis und Pasta. Sie sind leicht verdaulich und entspannen den Darm vor dem Schlafengehen. Zudem sorgen Kohlenhydrate dafür, dass die Stresshormone im Blut sinken. Beste Voraussetzungen also für eine gute Entspannung. Rohe Salate, Chili, aber auch Tomaten passen nicht so gut zum Abendessen. Bei einigen Personen bringt Gluten Unruhe in den Darm und sorgt für einen unruhigen Schlaf. Hier lohnt sich einmal ein Selbstversuch mit ein paar Tagen ohne Gluten!

  1. Kaffee oder Tee lieber am Vormittag

Coffeinhaltige Getränke wie Kaffee, schwarzer oder grüner Tee regen an und können das Einschlafen behindern. Allerdings reagiert jeder anders auf diese anregende Substanzen. Vor allem Personen mit einer Vata-Dominanz sollten vorsichtig sein. Ihnen empfehle ich, diese Getränke in der ersten Tageshälfte zu sich zu nehmen, sie weniger konzentriert zu trinken oder auf sie ganz zu verzichten.

Vorsicht geboten ist auch bei Bittertees oder Ingwerwasser. Beide regen den Stoffwechsel an und sollten wie Kaffee vor allem am Vormittag zum Einsatz kommen.

  1. Kräuter als Betthupferl: Lavendel, Fenchel und Melisse

Statt einem anregenden schwarzen Tee eignet ich ein Kräutertee für die Zeit vor dem Zubettgehen. Vor allem ein Tee aus beruhigenden Kräutern und Gewürzen kann jetzt Wunder bringen. Prima schmeckt ein selbstgemachter Fenchel-Lavendel-Tee: Mörsere dazu Fenchelsamen und überbrühe sie zusammen mit Lavendelblüten als Gute Nacht-Tee. Insgesamt ein Teelöffel Samen und Blüten reicht für einen großen Becher aus. Alternativ fördert auch ein Aufguss aus Zitronenmelisseblätter den Schlaf.
Anregende Zutaten wie Rosmarin, scharfe Gewürze puschen den Stoffwechsel und sind eher Zutaten für das Mittagessen.

Ein ayurvedisches Kraut, welches bei schlechtem Schlaf häufig empfohlen wird, ist Ashwagandha, der auch indischer Ginseng oder Schlafbeere genannt wird. Dieses Kraut gibt es im Handel als Pulver, Tabletten oder Kapseln.

  1. Die Ruhe vor der Ruhe

Guter Schlaf kommt meist nicht plötzlich, sondern will etwas vorbereitet sein. Deshalb ist die Zeit vor dem Zubettgehen eine wichtige Vorbereitungsphase. Meide wenn möglich alle Arten von digitalem Medienkonsum wie Fernsehen, Tablet oder Smartphone. Das blaue Licht hemmt die Melatoninproduktion, welche wichtig ist fürs Einschlafen. Optimal ist ein kleiner Spaziergang nach dem Abendessen und sanfte Bewegung wie Yoga oder Tai Chi. Sanfte Bewegungen in Ruhe senken dein Vata  und wirken schlaffördernd.  Auch ein gutes Buch und eine entspannte Musik unterstützen das Runterkommen am Feierabend.  Ein wunderbares Abendritual ist eine kleine Fußmassage mit Sesamöl oder Ghee unmittelbar vor dem Zubettgehen. Dies hilft vor allem den Grüblern und Vieldenkern, um aus dem Kopf zu kommen und einen gesunden Schlaf zu finden.

Ayurveda ist die sanfte Medizin der kleinen Dinge. Probiere aus, was dich anspricht und mache es regelmäßig.

Ich wünsche dir einen guten, erholsamen Schlaf!

Deine 
Maria