Der bittere Geschmack ist bei den meisten Menschen unbeliebt. Deshalb bleiben Salate mit Bitterstoffen oft in den Verkaufskörben liegen. Moderne Lebensmittel schmecken heute “mild” und “leicht”. Dabei würde uns Bitteres so gut tun – gerade im Frühjahr.
Bitterstoffe stärken unsere Leber und helfen ihr bei der Entgiftung. Überbleibsel vom Winter, die uns jetzt ein Schwere-Gefühl geben, werden durch Bitterstoffe reduziert und quasi “hinausgeputzt”. Dadurch bleibt das Blut sauberer. Wir fühlen uns leichter und energiegeladener. Bringen Sie deshalb jetzt im Frühjahr öfter bittere Salate oder Gemüse-Gerichte mit Chicorée, Radicchio und Löwenzahn auf den Tisch. Wählen Sie bitter-herbe Apfelsorten wie Boskoop statt milde. Nehmen Sie viel frische Kräuter und lassen Sie beim Lauch ruhig öfter das dunkle Grün mit dran und schneiden es mit in die Suppe. Es ist nicht nur ein schöner Farbtupfer, sondern das bittere Grün leistet Ihrer Gesundheit gute Dienste.
Bitter im Ayurveda
Der bittere Geschmack ist im Ayurveda vor allem für Pitta- und Kapha-Konstitutionen empfehlenswert. Er lindert Entzündungsprozesse, die vor allem Pitta-Personen heimsuchen. Kapha-Typen erleichtert es das Abnehmen, in dem es den Fettstoffwechsel ankurbelt. Jetzt im Frühjahr profitieren jedoch alle davon, denn es liegt viel Ballast vom Winter im Körper, von dem wir uns gern befreien möchten. Und noch ein Vorteil hat Bitter: Es wirkt wie eine Essbremse. Die ayurvedische Empfehlung für Personen, die abnehmen wollen, lautet: Greifen Sie am Ende der Mahlzeit zu Bitter! Deshalb ist der bittere Espresso, den wir uns von den Italienern abgeschaut haben, ein guter Tipp für Ihre Menüplanung.
Natürlicher Pflanzenschutz
Leider bietet die Agrar- und Lebensmittelindustrie inzwischen kaum noch bittere Lebensmittel an. Bitterstoffe wurden über Jahre hinweg aus Pflanzen herausgezüchtet. Früher konnten sich Pflanzen mit Bitterstoffen leicht vor Schädlingen schützen, weil diese den bitteren Geschmack nicht mochten. Bitterstoffe waren quasi wie ein natürliches Pflanzenschutzmittel. Heute schmecken Lebensmittel kaum noch bitter. Der vermeintlich milde Geschmack hat jedoch seine Tücken. Viele Studien weisen mittelerweile darauf hin, dass die fehlenden Bitterstoffe mitverantwortlich sind, dass immer mehr Menschen unter Übergewicht und seinen Folgen leiden.
Wer noch mehr Entschlackungstipps lesen möchte: In der Ludwigsburger Kreiszeitung erschien von mir über die Fastenzeit eine siebenwöchige Serie an Ernährungstipps.
Diese finden Sie zum Nachlesen hier.
Viel Spaß beim Lesen und Ihnen eine gute Gesundheit!
Ihre Maria Hufnagl